Phytoöstrogene

Pflanzenstoffe mit Hormonwirkung

Birgit Schreiner
Ganzheitliche Gesundheitsberaterin

Phytoöstrogene sind pflanzliche Verbindungen, die eine ähnliche Struktur wie das menschliche Hormon Östrogen aufweisen und daher in der Lage sind, an Östrogenrezeptoren im Körper zu binden. Diese Substanzen kommen in verschiedenen Lebensmitteln vor, insbesondere in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen, Samen und bestimmten Obst- und Gemüsesorten.

Es gibt verschiedene Arten von Phytoöstrogenen, darunter Isoflavone (häufig in Sojabohnen und anderen Hülsenfrüchten), Lignane (in Leinsamen, Vollkornprodukten und einigen Gemüsesorten) und Coumestane (in bestimmten Pflanzen wie Klee).

Phytoöstrogene können sowohl östrogene als auch antiöstrogene Wirkungen haben, abhängig von der Menge und dem Kontext, in dem sie konsumiert werden. Sie werden oft mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, wie der Linderung von menopausalen Symptomen.

Der Begriff "menopausal" bezieht sich auf die Zeit im Leben einer Frau, die mit der Menopause verbunden ist. Die Menopause ist der natürliche biologischen Prozess, der das Ende der Menstruation und der Fortpflanzungsfähigkeit einer Frau markiert. Sie tritt in der Regel zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr auf, kann aber auch früher oder später beginnen.

Während der menopausalen Phase kommt es zu hormonellen Veränderungen, insbesondere einem Rückgang der Produktion von Östrogen und Progesteron durch die Eierstöcke. Diese Veränderungen können verschiedene Symptome hervorrufen, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Veränderungen im Sexualverhalten.

Die Zeit vor der Menopause, in der Frauen oft erste Anzeichen hormoneller Veränderungen erleben, wird als Perimenopause bezeichnet. Die menopausale Phase selbst ist also ein wichtiger Teil des Lebenszyklus einer Frau und hat sowohl physische als auch emotionale Auswirkungen.

Phytoöstrogene wirken im Körper, indem sie an Östrogenrezeptoren binden und dadurch östrogenähnliche Effekte hervorrufen können. Diese Verbindungen können sowohl agonistische (stimulierende) als auch antagonistische (hemmende) Wirkungen haben, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Art des Phytoöstrogens, der Dosis und dem individuellen Hormonstatus der Person.

1. Agonistische Wirkung: In bestimmten Situationen können Phytoöstrogene die Wirkung von Östrogen im Körper verstärken. Dies kann hilfreich sein, um Symptome der Menopause zu lindern, wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen.

2. Antagonistische Wirkung: In anderen Fällen können Phytoöstrogene die Wirkung von körpereigenem Östrogen blockieren und Wirkung von überschüssigem Östrogen im Körper reduzieren.

3. Einfluss auf den Hormonhaushalt: Phytoöstrogene können auch den Hormonhaushalt beeinflussen, indem sie die Produktion und den Metabolismus von Hormonen regulieren. Sie können die Aktivität von Enzymen beeinflussen, die an der Synthese und dem Abbau von Hormonen beteiligt sind.

Die genauen Wirkungen von Phytoöstrogenen können von Person zu Person unterschiedlich sein und hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen genetischen Veranlagung, der Ernährung und dem allgemeinen Gesundheitszustand.

Phytoöstrogene und ihre Einsatzgebiete:

1. Wechseljahrsbeschwerden

Phytoöstrogene, insbesondere Isoflavone aus Soja oder Rotklee, werden oft zur Linderung von Symptomen der Menopause verwendet. Sie sollen Hitzewallungen, Nachtschweiß und Stimmungsschwankungen reduzieren, da sie eine östrogenähnliche Wirkung haben und den Östrogenmangel in den Wechseljahren teilweise ausgleichen können.

2. Osteoporoseprävention

Da Phytoöstrogene eine ähnliche Wirkung wie Östrogene haben, könnten sie helfen, den Knochenabbau zu verlangsamen und das Risiko für Osteoporose zu verringern. Besonders nach der Menopause ist das Interesse groß, da der natürliche Östrogenspiegel sinkt und Frauen anfälliger für Knochenschwund werden.

3. Hautpflege

Phytoöstrogene werden auch in Kosmetikprodukten eingesetzt, um die Hautalterung zu verlangsamen und die Hautelastizität zu verbessern. Sie sollen die Kollagenproduktion anregen und dadurch zu einer glatteren und festeren Haut beitragen.

Für die Linderung von Wechseljahrsbeschwerden gibt es verschiedene Phytoöstrogene, die in pflanzlichen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen und oft zur Unterstützung während dieser Lebensphase empfohlen werden. 

Hier sind einige wichtige Phytoöstrogene, die häufig für die Wechseljahre verwendet werden:

1. Isoflavone

Isoflavone sind die bekanntesten Phytoöstrogene und kommen besonders in Hülsenfrüchten vor. Sie haben eine strukturelle Ähnlichkeit zu menschlichen Östrogenen und können schwache östrogene Wirkungen entfalten.

Soja-Isoflavone: Sojabohnen und Sojaprodukte wie Tofu, Sojamilch und Tempeh enthalten hohe Mengen an Isoflavonen, insbesondere Genistein und Daidzein. Diese werden häufig zur Linderung von Hitzewallungen und anderen Wechseljahrsbeschwerden verwendet.

Rotklee-Isoflavone: Rotklee enthält ebenfalls Isoflavone (z. B. Formononetin, Biochanin A), die für ihre östrogenähnlichen Eigenschaften bekannt sind. Rotklee wird oft als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, um die Symptome der Menopause zu mildern.

2. Lignane

Lignane sind eine weitere Gruppe von Phytoöstrogenen, die in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen und ebenfalls eine schwache östrogene Wirkung haben.

  • Leinsamen: Leinsamen sind besonders reich an Lignanen, insbesondere Secoisolariciresinol. Diese Lignane können im Körper in Substanzen umgewandelt werden, die eine östrogene Aktivität haben, was hilfreich bei der Linderung von Wechseljahrsbeschwerden sein kann.

3. Cumestane

Cumestane sind eine weniger bekannte Gruppe von Phytoöstrogenen, die in bestimmten pflanzlichen Quellen vorkommen.

  • Alfalfa (Luzerne): Diese Pflanze enthält Cumestrol, ein starkes Phytoöstrogen. Sie wird in der Naturheilkunde eingesetzt, um Hitzewallungen und andere Wechseljahrsbeschwerden zu behandeln.

4. Resveratrol

Resveratrol, das hauptsächlich in Traubenschalen, Rotwein und bestimmten Beeren vorkommt, ist ein Phytoöstrogen, das aufgrund seiner antioxidativen und potenziell hormonmodulierenden Eigenschaften untersucht wird. Es kann helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen.

5. Apigenin

Apigenin ist ein Phytoöstrogen, das in Kamille, Petersilie, Sellerie und einigen anderen Pflanzen vorkommt. Es wird manchmal wegen seiner sanften hormonregulierenden Wirkung eingesetzt.

6. Flavone

Flavone sind eine Klasse von Phytoöstrogenen, die in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln wie Sellerie und Petersilie vorkommen.

Hier zeige ich Dir eine Vielzahl von Lebensmittel, die reich an Phytoöstrogenen sind. Es enthält Sojaprodukte, Leinsamen, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Nüsse, die alle zur Unterstützung des Hormonhaushalts beitragen können.

 

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